Was ist ein elektronischer Katalog?

Wie erstelle ich einen elektronischen Katalog?

 

Früher war es üblich, Produkte in gedruckten Katalogen zu präsentieren. Unternehmen konnten dabei selbst entscheiden, welche Informationen sie bereitstellen. Möchte man heutzutage seine Produkte allerdings auch auf Online-Marktplätzen wie Amazon verkaufen, ist es notwendig, klare Regeln für die Produktdaten zu befolgen. Um tausende von Produkten in verschiedenen Kanälen zu präsentieren, benötigt man daher eine zentrale Datenquelle (Single Source of Truth), und hier kommt ein PIM-System ins Spiel. In diesem Artikel erfahren Sie mehr darüber, wie PIM es Unternehmen ermöglicht, ihre Produktdaten einfach zu verwalten und Content über alle relevanten Kanäle zu liefern.

PIM-System als Basis für elektronischen Katalog

Mit einem PIM-System lassen sich die Normanforderungen der Onlinehändler in automatisierten Prozessen in die eigenen Unternehmensabläufe integrieren. Einem Produkt werden also automatisch die entsprechenden Kategorien und Beschreibungen zugeordnet. Ändert sich im Laufe der Zeit eine Beschreibung, muss diese nur im PIM-System einmalig angepasst werden. Das System aktualisiert dann automatisch die entsprechende Information in allen Kanälen.

Klassifizierungsstandards: ETIM und EClass

Nun ist es in der Praxis so, dass es verschiedene Klassifikationsgruppen gibt: ECLASS in den Bereichen Industrie, im Handel, im Handwerk, bei Lebensmitteln, Dienstleistungen und ETIM im Fachbereich Elektrotechnik und verwandte Branchen. Ein weiterer Standard, der eher im amerikanischen Raum im E-Procurement verwendet wird ist UNSPSC. Zudem gibt es speziell für den Bereich des Automotive AfterSales die Klassifikation TecDoc. Ursprünglich entstanden die unterschiedlichen Systeme durch branchenspezifische Unterschiede und Anforderungen.

Je nach Branche, Markt und/oder Key-Kunde entscheiden sich die Unternehmen für eine oder mehrere Klassifizierungen zum Beispiel ECLASS oder ETIM. Das PIM-System ist in der Lage mehrere Klassifizierungen abzudecken und die Daten entsprechend auszuleiten.

BMEcat: Datei-Format für Katalogdaten

Ein auf XML basiertes standardisiertes Austauschformat für Katalogdaten und Klassifikationsgruppen ist BMEcat. Es schafft die Basis für die einfache Übernahme von Katalogdaten aus den unterschiedlichsten Formaten und insbesondere die Voraussetzung, um in Deutschland den Warenverkehr zwischen Unternehmen im Internet voranzubringen. Egal, welche Klassifizierungsgruppe oder Format – das PIM-System schafft als strukturierte Datenbasis optimale Voraussetzungen für die Erstellung eines elektronischen Katalogs und erstellt automatisch den BMEcat bzw. den elektronischen Katalog.

 

Von Bedeutung ist der eKatalog nicht nur, wenn es um die Ausleitung der Produktinformationen an Händler oder Marktplätze geht. Ein ganz entscheidender Usecase ist auch die Lieferung von Daten in das Procurement-System eines Groß-Kunden. Werden die eigenen Produkte an einen Kunden verkauft, welcher über ein solches Procurement-System einkauft, benötigt dieser stets aktuelle Produktdaten und Preise. Diese müssen in der Regel schnell und unkompliziert bereitgestellt werden. Das PIM-System bietet diese Möglichkeit und daher einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenzunternehmen, die ihre Produkte nicht oder nur mit viel Aufwand in das Procurement-System des Kunden liefern können.

BIM: Optimal aufgestellt für die Zukunft

Außerdem bietet ein PIM-System auch die Basis um Produktinformationen für Building Information Modeling (kurz BIM) darzustellen. Immer mehr Planungsbüros arbeiten mit diesen 3D-Modellen, die bereits die komplette Ausstattung in den Planungsprozess mit aufnehmen. Wer als Unternehmen seine Produkte, beispielsweise einen Kaffee-Vollautomaten für BIM bereitstellt, kann sich dadurch einen erheblichen Wettbewerbsvorteil sichern. Die Planer können dann die gesamte Einheit mit allen nötigen Daten wie Wasseranschlüsse und Ausmaße in die Planung integrieren. Dies beinhaltet sowohl technische Daten, wie auch 3D-Modelle zur Visualisierung.

(Bild von ijeab auf Freepik)