Wie erstelle ich einen elektronischen Katalog?

 

Wenn vor 20 Jahren jemand seine Produkte vertreiben wollte, war die gängigste Möglichkeit, diese in einem Katalog zu präsentieren. Ob mit Bild oder ohne, welche Informationen und Texte – all diese Entscheidungen waren dem Unternehmen selbst überlassen. Heute vertreiben Hersteller ihre Produkte über Online-Marktplätze wie Amazon und Co. Hier gelten klare Regeln, welche Informationen eine Produktbeschreibung enthalten muss. Dabei sind unter anderem sowohl Textlängen, Kategorien und Bildgrößen standardisiert.

 

Um tausende Produkte mit genormten Inhalten in die verschiedenen Kanäle, beispielsweise den Online-Shop auszuleiten, ist eine zentrale Datenquelle als sogenannte „Single Source of Truth“ nötig: Ein Product-Information-Management-System, kurz PIM bietet die ideale Basis, um einen elektronischen Katalog zu erstellen. PIM macht es Anwendern möglich, Produktdaten einfach zu verwalten und Content über alle relevanten Kanäle, einschließlich Webseite, Online-Shops, mobile Anwendungen, Printmaterial und POS-Anwendung, zu liefern.

PIM-System als Basis für elektronischen Katalog

Mit einem PIM-System lassen sich die Normanforderungen der Onlinehändler in automatisierten Prozessen in die eigenen Unternehmensabläufe integrieren. Einem Produkt werden also automatisch die entsprechenden Kategorien und Beschreibungen zugeordnet. Ändert sich im Laufe der Zeit eine Beschreibung, muss diese nur im PIM-System einmalig angepasst werden. Das System aktualisiert dann automatisch die entsprechende Information in allen Ausspielwegen.

Klassifizierungsstandards: ETIM und EClass

Nun ist es in der Praxis so, dass es verschiedene Klassifikationsgruppen gibt: ECLASS in den Bereichen Industrie, im Handel, im Handwerk, bei Lebensmitteln, Dienstleistungen und ETIM im Fachbereich Elektrotechnik und verwandte Branchen. Ein weiterer Standard, der eher im amerikanischen Raum im E-Procurement verwendet wird, ist UNSPSC. Zudem gibt es speziell für den Bereich des Automotive AfterSales die Klassifikation TecDoc. Ursprünglich entstanden die unterschiedlichen Systeme durch branchenspezifische Unterschiede und Anforderungen.
 
Je nach Branche, Markt und/oder Key-Kunde entscheiden sich die Unternehmen für eine oder mehrere Klassifizierungen zum Beispiel ECLASS oder ETIM. Das PIM-System ist in der Lage mehrere Klassifizierungen abzudecken und die Daten entsprechend auszuleiten.

BMEcat: Datei-Format für Katalogdaten

Ein auf XML basiertes standardisiertes Austauschformat für Katalogdaten und Klassifikationsgruppen ist BMEcat. BMEcat schafft die Basis für die einfache Übernahme von Katalogdaten aus den unterschiedlichsten Formaten und insbesondere die Voraussetzung, um in Deutschland den Warenverkehr zwischen Unternehmen im Internet voranzubringen. Egal, welche Klassifizierungsgruppe oder Format – das PIM-System schafft als strukturierte Datenbasis optimale Voraussetzungen für die Erstellung eines elektronischen Katalogs und erstellt automatisch den BMEcat bzw. den elektronischen Katalog.

 

Von Bedeutung ist der eKatalog nicht nur, wenn es um die Ausleitung der Produktinformationen an Händler oder Marktplätze geht. Ein ganz entscheidender Usecase ist auch die Lieferung von Daten in das Procurement-System eines Groß-Kunden. Werden die eigenen Produkte an einen Kunden verkauft, welcher über ein solches Procurement-System einkauft, benötigt dieser stets aktuelle Produktdaten und Preise. Diese müssen in der Regel schnell und unkompliziert bereitgestellt werden. Das PIM-System bietet diese Möglichkeit und daher klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenzunternehmen, die ihre Produkte nicht oder nur mit viel Aufwand in das Procurement-System des Kunden liefern können.

BIM: Optimal aufgestellt für die Zukunft

Außerdem bietet ein PIM-System auch die Basis um Produktinformationen für Building Information Modeling (kurz BIM) darzustellen. Immer mehr Planungsbüros arbeiten mit diesen 3D-Modellen, die bereits die komplette Ausstattung in den Planungsprozess mit aufnehmen. Wer als Unternehmen seine Produkte, beispielsweise einen Kaffee-Vollautomaten für BIM bereitstellt, kann sich dadurch einen erheblichen Wettbewerbsvorteil sichern. Die Planer können dann die gesamte Einheit mit allen nötigen Daten wie Wasseranschlüsse und Ausmaße in die Planung integrieren. Dies beinhaltet sowohl technische Daten, wie auch 3D-Modelle zur Visualisierung.
 
(Bild von ijeab auf Freepik)

Die Vorteile eines PIM-Systems

 

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat in seinem jährlich erscheinenden Online-Monitor in Zahlen dargestellt, was vermutlich die meisten bereits geahnt haben: Der Onlinehandel boomt. Der HDE spricht für das Jahr 2022 von einem Plus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit betrug der Zuwachs im Onlinehandel in den letzten beiden Jahren zusammen 27,5 Milliarden Euro. Nur, wer als Unternehmen seine Produkte mit entsprechend aufbereiteten Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort Verfügung zur Verfügung stellt, generiert Umsatz.
 
Dazu ist es entscheidend, die Daten zu sammeln, mit Informationen anzureichern und zielgruppenspezifisch in die jeweiligen Kanäle wie Website, Onlineshop oder E-Katalog auszuleiten. Ein ERP-System alleine reicht nicht, um diese Herausforderungen zu meistern. Unternehmen benötigen hierfür ein Product-Information-Management-System (PIM-System). Wer sich jetzt fragt, warum neben dem ERP-System eine weitere Datenquelle nötig ist, sollte den folgenden Text aufmerksam lesen. Wir haben im Folgenden die Vorteile eines PIM-Systems für Sie zusammengefasst.

Aktualisierung der Produktinformationen in Echtzeit

Da alle Produktdaten im PIM an einem zentralen Ort gebündelt sind, kann gewährleistet werden, dass diese stets widerspruchsfrei und aktuell sind. So gelangen auch nur die richtigen Informationen in die verschiedenen Vertriebskanäle. Zu den Produktdaten zählen sowohl Texte (Produkttexte, Produkteigenschaften) als auch Produktbilder, -videos oder Dokumente (Anleitungen, Technische Informationen, Zertifikate usw.). Bei Änderungen muss nur einmalig manuell eingegriffen werden. Das PIM-System sorgt dann dafür, dass die entsprechende Information automatisch in allen Ausspielwegen aktualisiert wird. Das bedeutet auch, dass Produktinformationen, Marketingmaterial und Corporate Branding im gesamten Unternehmen einheitlich und immer aktuell sind. Da alle Mitarbeiter in einem System arbeiten, ist gewährleistet, dass sie stets auf denselben aktuellen Datensatz zugreifen.

Effizientere Kundenansprache entlang der gesamten Customer Journey

Im PIM-System werden Produktdaten medienneutral gesammelt, gepflegt und verwaltet. Informationen können dann genau an die Anforderungen des entsprechenden Kanals angepasst werden. Ein Beispiel: Während auf der Website eine längere Produktbeschreibung möglich ist, darf der Text im Print-Katalog nur 200 Zeichen lang sein. Beide Textvarianten können im PIM hinterlegt und ausgespielt werden, je nachdem, welche Textlänge bei der Ausleitung benötigt wird. Auch die Übersetzung der Produktinformationen läuft mit einem PIM-System effizienter und kann mit einer Anbindung an ein Translation Management System (TMS) ergänzt werden. Bei Bildern liegt im PIM nur eine Bilddatei ab, die dann in Größe oder Auflösung automatisch an den jeweiligen Kanal angepasst wird. Somit ist neben dem Text auch die Bildsprache überall einheitlich.
 
Die Kanäle, die ein PIM-System bespielen kann sind vielseitig und je nach Unternehmensstruktur individuell integrierbar. Beispiele für mögliche Ausspielwege sind: Online-Shops, elektronische Kataloge, Print-Kataloge, Mobil-Apps, E-Commerce-Plattformen, Social Media.
 
Egal auf welchen Plattformen sich die Kunden informieren und schließlich ihre Kaufentscheidung treffen: Für eine erfolgreiche Ansprache der Kunden sind konsistente und qualitativ hochwertige Informationen an allen Touchpoints enorm wichtig. Darüber hinaus lassen sich in einem PIM-System Relationen zu anderen Produkten herstellen, die beispielsweise in einem Online-Shop wiederum die User-Journey verbessern. So kann zu einem Produkt das entsprechende Zubehör oder dazu passende Ergänzungen angezeigt werden. Durch Vererbungen und Verlinkungen zwischen den jeweiligen Produkten im PIM bleibt der Pflegeaufwand auch hier gering. Eine Grundvoraussetzung für effizientes Up- und Crossselling.

Ganzheitlicher Ansatz zwischen Marketing-, Kreativ- und Produktteams

Vielleicht kennen auch Sie aus Ihrem Unternehmen folgende Situation: Die Daten für ein Produkt sind im ERP-System oder in verschiedenen Excel-Dateien hinterlegt – und das nicht abteilungsübergreifend. Vielmehr legen jeweils Produktmanagement, E-Commerce und Marketing die Daten intern in ihrem eigenen System ab. Die Produktdaten existieren also nicht nur an unterschiedlichen Orten, sondern auch in unterschiedlicher Ausführung. Probleme, Missverständnisse und Frustration sind hier vorprogrammiert, ein effizientes Arbeiten ist so schier unmöglich.
Ein PIM-System wird als sogenannte „Single Source of Truth“ in ihrem Unternehmen eingeführt. Das bedeutet, alle Abteilungen greifen auf denselben im PIM hinterlegten Datensatz zu. Alle relevanten Produktdaten werden im PIM zusammengeführt und jeder Mitarbeiter hat stets Zugriff darauf. Damit verkürzen sich Abstimmungsphasen und Leerlaufzeiten. Durch Wokflows und die Vergabe von Benutzerrechten und -rollen innerhalb des PIM-Systems steigt die Effizienz und Produktivität innerhalb der Abteilungen sowie abteilungsübergreifend.

Fazit

Ein PIM-System bietet für Unternehmen viele Vorteile. Wir haben hier noch einmal die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst:

  •  “Single Source of Truth”: Alle Abteilungen und Mitarbeiter greifen auf denselben Datensatz zu
  • PIM ermöglicht abteilungsübergreifendes workflowbasiertes Arbeiten
  • Aktualisierung in Echtzeit: Änderungen werden automatisch auf allen Kanälen aktualisiert
  • Datenverwaltung: Im PIM-System werden Produktdaten medienneutral gesammelt, gepflegt und verwaltetKonsistente und qualitätsgesicherte Markenkommunikation.
  • Kurze Time to Market: Durch die automatisierte Ausspielung in alle Kanäle können Produktimformationen wesentlich schneller zur Verfügung gestellt werden.

(Bild von Freepik.com)

Was ist Desktop Publishing?

 

Die Welt wird immer digitaler. Mehr und mehr Inhalte werden im virtuellen Kosmos erstellt und auch publiziert. Print stellt den greifbaren Output und damit eine Verbindung in die digitale Welt dar – unabhängig davon, ob der Verbraucher die Seiten später wirklich ausgedruckt in den Händen hält, oder online im Blätterkatalog stöbert oder Datenblätter benutzt. Print macht aus abstrakten Produktdaten reale Güter.

 

Deshalb gehört Desktop-Publishing (DTP) heute zum Standardrepertoire multimedial agierender Unternehmen. In einer sich ständig weiterentwickelnden und schnell verändernden digitalen Umgebung ist der gezielte Einsatz von Print als leicht anpassbare Erweiterung der digitalen Präsenz entscheidend für den Erfolg und die Reichweite.

Was ist Desktop-Publishing

Zunächst besagt DTP, dass Satz und Layout von Dokumenten wie Kataloge oder Preislisten mit Hilfe eines Computers erstellt werden und anschließend entweder digital veröffentlicht oder gedruckt werden können. Egal, ob Kataloge, Preislisten, Broschüren, Vertriebspräsentationen – die Stärke von Desktop-Publishing liegt in der Automatisierung zahlreicher Prozesse und Abläufe. Je nach Projektanforderungen lässt sich ein Automatisierungsgrad von bis zu 100 Prozent erreichen.

Vorteile von Desktop-Publishing

Das erspart Ihnen als Unternehmer Kosten und Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor allem Zeit. Durch spezielle Plug-Ins, beispielsweise für Adobe InDesign, können alltägliche Aufgaben automatisiert ablaufen. Das System zieht die entsprechenden Daten aus einem angebundenen System, wie beispielsweise PIM oder ERP, und verwandelt die Inhalte in anschauliche und überschaubare Printprodukte.

 

Durch den Bezug der relevanten Informationen aus einer zentralen Datenquelle, auch als „Single Source of Truth“ bekannt, sind die verwendeten Daten auch abteilungsübergreifend immer auf dem aktuellen Stand. Eine zentrale Produktdatenquelle (z. B. ein PIM) im Unternehmen ist somit die Grundlage für automatisierte Abläufe zur Erstellung von Print-Produkten.

Erhöhte Effizienz und Produktivität

Durch die hohe Flexibilität vereinfachen DTP-Anwendungen die Zusammenarbeit einzelner Abteilungen, beschleunigen Korrekturabläufe und Freigabeprozesse und erhöhen so maßgeblich Effizienz und Produktion. Dabei spielt es keine Rolle, ob Ihre Mitarbeiter im Homeoffice oder im Büro arbeiten.

 

Aufwendige sprachliche Anpassungen für international agierende Unternehmen gehören mit den entsprechenden DTP-Lösungen der Vergangenheit an. Hier lassen sich mehrere Sprachversionen je nach Bedarf in die Erstellungsprozesse integrieren.

PIM-System vs ERP

 

Ein PIM-System brauchen Sie nicht, weil bereits alle relevanten Daten im ERP-System hinterlegt sind? Dieser Satz fällt gerade zu Beginn von Projekten häufig von Unternehmerseite. Zu Unrecht. Richtig ist, sowohl PIM als auch ERP basieren auf Datenbanken. Falsch dagegen ist beispielsweise die Annahme, dass beide Systeme die gleichen Anwendungsbereiche bedienen. Zeit, mit dem ein oder anderen Mythos rund um ERP und PIM aufzuräumen.

 

Im folgenden Text gehen wir der Frage nach, wie sich das Produktinformationsmanagement (PIM) vom Enterprise Resource Planning (ERP) unterscheidet.

Wann kommt ein ERP zum Einsatz

Allgemein lassen sich die Bereiche, die ein ERP in einem Unternehmen abdeckt, unter den Schlagworten Planung, Steuerung und Verwaltung von Prozessen, Personal, Kapital und Material. In einem ERP-System werden diverse Geschäftsanwendungen und Betriebsdaten gespeichert und von dort verarbeitet. Anders als ein PIM System werden ERP-Systeme insbesondere im Bereich der Produktdaten auf ein gewisses Maß begrenzt, um das System nicht zu überfrachten.

 

Anbei ein Überblick der wichtigsten Funktionen eines ERP-Systems:

  • Planung, Steuerung und Verwaltung von Personal und Ressourcen wie Kapital, Betriebsmittel und Material
  • Lagerhaltung und Steuerung des Einkaufes
  • CRM – Vertrieb und Kundenmanagement
  • Personalwesen (Onboarding-Prozesse)

Welche Bereiche deckt ein PIM-System ab

Die Daten, die in einem PIM-System verarbeitet werden, dienen im Unterschied zum ERP-System eher dazu, ein Produkt genauer zu beschreiben. Verwaltet werden dort beispielsweise Beschreibungen in verschiedenen Sprachen, Abmessungen, Farben und technische Eigenschaften, aber auch Informationen, die für das Marketing relevant sind, wie verschiedene Texte oder Media Assets wie Datenblätter, Fotos und Videos. Nachdem die Daten im PIM-System durch programmierte Standards quasi den Feinschliff bekommen, spielt das System die relevanten Daten in die vorgesehenen Kanäle aus.

 

Anbei ein Überblick der wichtigsten Funktionen eines PIM-Systems:

  • Speicherort für Produktdaten aus verschiedenen Quellen
  • Veredelung der Produktdaten und Informationen bis hin zum “Golden Record”
  • Ausspielung der Informationen in verschiedene Kanäle und Medien
  • Export in diverse Dateiformate wie BMECat, XML, csv oder pdf
  • Exporte zur Erstellung von Printprodukten und DTP
  • Übersetzung der Daten in verschiedene Sprachen

Wie arbeitet ein PIM-System mit einem ERP zusammen?

 Wir wissen nun, dass beide Systeme unterschiedliche Zwecke erfüllen. Die ERP-Software sammelt und integriert Daten und sie verwaltet und optimiert verkaufsbezogene Geschäftsprozesse. Bei diesem Prozess werden natürlich auch Produktinformationen im ERP gesammelt. Diese eignen sich allerdings nicht für die Vermarktung des Produkts. An dieser Stelle kommt das PIM-System ins Spiel, welches für eine standardisierte Datenqualität und zielgruppenspezifischen Content sorgt. Ein großes Plus, insbesondere für international agierende Unternehmen: Der Content kann im PIM-System in unterschiedlichen Sprachen gepflegt oder angebunden über ein sog. Translation Memory System (TMS) automatischprozessoptimiert oder sogar automatisch übersetzt werden. Über einen automatisierten nächtlichenzeit- oder änderungsgetriggerten Im- und Export wird ein regelmäßiger Austausch der beiden Systeme gewährleistet. In der Regel ist das ERP hierbei führend, in gewissen Situation Je nach Datenlage kann sowohl das ERP- als aber auch das PIM-System führend sein.

Fazit

Die Frage darf nicht lauten: „ERP oder PIM?“ Beide Systeme können sich gegenseitig nicht ersetzen. Das ERP-System organisiert Prozesse und steuert Lagerbestände, Preise und Bestellungen, während das PIM-System immer das Produkt in den Vordergrund stellt und dazu alle Informationen verwaltet, sammelt und veredelt und dann in verschiedene Kanäle wie beispielsweis Shop, Website, Datenblätter, e-Katalog, Online-Katalog, Konfigurator, ProductFinder oder BIM ausspielt. Insbesondere in Zeiten, in denen ein Großteil der Produkte über Online-Shops gekauft werden – die Kaufentscheidung also auf Basis der Produktinformationen getroffen wird – kann ein PIM-System den entscheidenden Wettbewerbsvorteil sichern.

PIM-System Unternehmen

 

Mit dem Grad der Digitalisierung in Ihrem Unternehmen steigt auch die Anzahl der Vertriebs- und Kommunikationskanäle – sowohl intern als auch im Kontakt mit Kunden und Partnerunternehmen. Ein Product-Information-Management-System (PIM) strukturiert und kanalisiert die Daten in Ihrem Unternehmen und bespielt zentral die verschiedenen Ausgabekanäle (Channels). Für die Bespielung der verschiedenen Kanäle ist die Größe des Unternehmens zunächst nicht entscheidend. Das heißt: Die Frage, ob Ihr Unternehmen ein PIM-System braucht oder nicht, richtet sich nicht nach der Größe.

 

Wir haben im Folgenden die entscheidenden Parameter für sie zusammengetragen.

Interessant und effektiv ist die Einführung eines PIM-Systems insbesondere für E-Commerce-Unternehmen, da das System die Produktinformationen speziell für die Anforderungen der einzelnen Vertriebs- und Kommunikationskanäle wie zum Beispiel Website, Online-Shop oder Blätterkatalog aufbereitet.

 

Auch für Hersteller, die ihre Produkte an Lieferanten Kunden oderund Händler weitergeben, kann ein PIM-System Prozesse, Abläufe und das Verhältnis zu den Abnehmern stark erleichtern. Denn auch B2B-Kunden erwarten eine attraktive Präsentation der Produkte und ein umfangreiches Informationsangebot.

Wettbewerbsvorteil durch PIM-System

Spätestens seit den Erfahrungen der von der Pandemie geprägten Jahre hat sich der Wettbewerb im Bereich des digitalen Handels branchenübergreifend verschärft. Abheben kann sich, wer Produkte zeitgemäß und schnell vermarktet und dazu umfangreiche und strukturierte Produktinformationen liefert. Unmut ernten dagegen Unternehmen, bei denen angezeigte Produkte nicht lieferbar sind, Spezifikationen nicht deutlich gemacht werden, oder Preisinformationen und Produktbeschreibungen verwirren oder gar in unterschiedlichen Medien voneinander abweichen.

 

Hier kann ein PIM-System die Schnittstellen beispielsweise zwischen Marketing, Verkauf und Technik, aber auch zwischen den Medien und Channels schließen und alle relevanten Informationen, Media Assets und Produktbeschreibungen sammeln, bereinigen und entsprechend den jeweiligen Kanälen aufbereitet, ausspielen.

 

Wer als Händler oder Hersteller auf mehreren Plattformen und digitalen Marktplätzen seine Produkte anbietet und darüber hinaus mobile Anwendungen, Social-Media-Kanäle, Printmedien und Websites bestückt, kann wird von einer PIM-Implementierung enorm profitieren. Automatisierte Workflows minimieren nicht nur die Fehlerquote, sondern sparen Zeit und binden wenigen Ressourcen.

Welche Abteilungen profitieren vom PIM-System?

Marketing, Vertrieb, Einkauf, Produktmanagement, Data Compliance und die IT sind in den meisten Fällen direkt mit der Pflege des PIM-Systems innerhalb eines Unternehmens befasst. Je nach Ausrichtung und Spezifizierung der Ausspielkanäle können Lieferanten, Händler, Marketing- und Übersetzungsagenturen, Tochtergesellschaften und weitere externe Partner unkompliziert Zugriff erhalten und damit direkt in den Unternehmensworkflow eingebunden werden.

 

Durch klar definierte Zuständigkeitsbereiche und effiziente Workflows kann die Zusammenarbeit einzelner Abteilungen verbessert und effizienter gestaltet werden. Leerläufe und doppelte Zuständigkeiten werden durch die Prozessstruktur des PIM minimiert.

Fazit

Es ist ein Irrtum, dass sich ein PIM-System nur für große Unternehmen und Konzerne lohnt. Auch kleine und mittelständische Unternehmen profitieren von einem zentralen Produktinformationsmanagement und der Möglichkeit, zahlreiche Prozesse zu automatisieren. Insbesondere in Zeiten von Fachkräftemangel kann die Implementierung eines PIM-Systems Teams entlasten – Mitarbeiter können sich wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.

PIM-Nutzen erhöht sich, je:

  • mehr Produkte
  • mehr Sprachen
  • mehr Channels
  • mehr Attribute/Informationen pro Produkt
  • Beteiligte bei Produktdatenpflege/-erstellung

 

Was ist ein PIM-System?

 

Die Flut an produktrelevanten Daten, die in einem Unternehmen verarbeitet werden müssen, wächst stetig. Technische, logistische, marketingrelevante Informationen müssen aufbereitet, verteilt und ausgespielt werden. Ein Product-Information-Management-System (PIM) verwaltet diese riesigen Datenmengen und den damit verbundenen digitalen Content. Durch die zentrale Verwaltung der Informationen können Ihre Mitarbeiter – von Vertrieb über Marketing bis hin zu Tochtergesellschaften – auf die für sie entscheidenden Daten zugreifen.

 

Ein PIM-System macht es Anwendern möglich, Produktdaten einfach zu verwalten und Content über alle relevanten Kanäle, einschließlich Webseite, Online-Shops, mobile Anwendung, Printmaterial und POS-Anwendung zu liefern.

Wie funktioniert PIM?

Sobald Sie das PIM-System mit den relevanten Produktstammdaten eingeführt haben, ist es in der Lage, große Datenmengen aufzunehmen, automatisch zu aggregieren und über alle gewünschten Kanäle auszuspielen. Das PIM verbindet Ihre Produktstammdaten mit allen produktbezogenen Ergänzungen und stellt eine „Single Source of Truth“ für Ihre Produktinhalte dar. Wird an dieser Stelle eine Information aktualisiert, spielt das PIM-System diese Änderung in alle Kanäle aus: Ihre Daten, ihre Mitarbeiter und ihre Kommunikation in die Märkte sind so immer auf dem gleichen, aktuellen Stand.

Warum ist PIM wichtig?

Egal, ob Sie Händler oder Hersteller sind – Sie und Ihre Mitarbeiter arbeiten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit täglich mit einer großen Menge an Produktinformationen. Die entscheidende Frage ist, ob alle Mitarbeitenden auch immer Zugriff auf die aktuellste und genaueste Version der Informationen haben. Mit einem PIM-System geben Sie sich und Ihren Teams die Antwort.

 

Insbesondere in Unternehmensstrukturen, in denen verschiedenen Teams auf unterschiedlichen Kanälen Informationen und Daten verarbeiten, trägt ein zentralisiertes PIM-System maßgeblich dazu bei, dass alle auf dem gleichen Stand sind. Die Bandbreite der organisierten Daten geht von beschreibenden Texten über Bilder, Verpackungen zu Videos, Materialbestimmungen, Preisen oder Zertifizierungen.

 

Vorteile eines PIM-Systems:   

  • Aktualisierung der Produktinformationen in Echtzeit in zentralisierter Datenbank
  • Ganzheitlicher Ansatz zwischen Marketing-, Kreativ- und Produktteams, da alle Bereiche zentral mit Informationen versorgt werden
  • Produktinformationen, Marketingmaterial und durch zentral bereitgestellte Templates auch das Corporate Branding im gesamten Unternehmen einheitlich und immer aktuell
  • Skalierbare Lösung für Content-Systeme, ohne Einschränkungen bei Ausspielwegen, Anwendern und Varianten

Fazit

Relevant sind PIM-Systeme vor allem in Unternehmen mit umfangreichem Sortiment, unabhängig von der Unternehmensgröße. Das gilt insbesondere für Hersteller und Händler, die mit verschiedenen Vertriebskanälen arbeiten, international agieren oder mit Produktdaten arbeiten, die häufig angepasst werden müssen. Das Product-Information-Management stellt sicher, dass Sie sowohl intern in Ihrem Unternehmen auf allen Ausspielwegen, sei es Website, Print oder Online-Shop auf genaue und immer aktuelle Produktinformationen zugreifen – abteilungsübergreifend, als auch extern über alle Kanäle und Märkte aktuelle, konsistente Informationen kommunizieren.